Besonders für die Naturliebhaber hat die Türkei auch sehr viel zu bieten. Die herrlichen Landschaften, die durch Hochebenen, Berge, Höhlen und Buchten geprägt sind, werden das Herz eines Naturliebhabers natürlich höher schlagen lassen. Die Flora und Fauna, die an kaum einem anderen so reichhaltig ist wie in der Türkei können Sie dabei am besten in einem der vielen Natur- und Nationalparks entdecken. Lassen Sie sich verzaubern von der unglaublichen Vielfalt der Türkei.
Im Landeslogo findet man vornehmlich Tulpen. Warum dies so ist, wissen aber die wenigsten. Denn die Tulpe hat ihren Ursprung in der Türkei und nicht etwa bei Frau Antje aus Holland. Man hat bis heute noch nicht herausgefunden, wie die Tulpe tatsächlich entstand, geht allerdings davon aus, dass sie aus Zentralasien oder gar dem Altai Gebirge kommt. Wie die Tulpe aber nach Europa kam, das ist eindeutig klar. Die Habsburger und die Osmanen waren scheinbar seit unendlichen Zeiten verfeindet. Eine Fehde jagte die nächste, doch irgendwann besannen sich beide Parteien auf einen Waffenstillstand. Als Zeichen für diesen schenkte der osmanische Sultan dem Botschafter des Kaisers Ferdinand I. einige Tulpenzwiebeln. Und schon war es geschehen, denn von hier aus trat die Tulpe ihren Siegeszug durch ganz Europa an, beginnend in den Niederlanden. Kein Wunder also, dass die Tulpe auch die nationale Blume des Landes ist.
Kleinasien, wie die Türkei oft auch liebevoll genannt wird, verfügt über die unterschiedlichsten Klimazonen. Besonders gut erkennt man dies an der sehr artenreichen Flora und Fauna dieses Landes. So findet man mittlerweile weit über 9.000 unterschiedliche Pflanzen. Dichte Wälder und viele Obstplantagen findet man vornehmlich an der Küste des Schwarzen Meeres, welche gleichzeitig auch das fruchtbarste Gebiet der Türkei darstellt. Die Südküste dagegen wird geprägt von Palmen, Bananenplantagen und zahllosen, wunderschönen und farbenfrohen Gewächsen.
Hierzu gehört unter anderem die Amaryllis, die ursprünglich aus Amerika stammt. Zwar blüht diese Pflanze nur kurz vor dem Absterben, doch hat sie mit 20 Jahren eine sehr lange Lebensdauer. Die Blüte sprießt dabei direkt am Stamm, der oftmals weit über 10 Meter lang wird.
Im gesamten Gebiet von Alanya dagegen wird man auf Bananen stoßen. Die Bananen, die aus der Türkei stammen, werden dabei häufig als Zwergbananen bezeichnet und betören mit ihrem einzigartigen, süßen Geschmack. Allerdings ist die Zucht von Bananen auch recht aufwändig, denn nach nur etwa 18 Monaten müssen die kompletten Plantagen neu gesetzt werden.
Im Frühjahr dagegen besinnt man sich auf das Pflanzen von Baumwolle. Spätestens im September kann man dann die großen, watteähnlichen und weißen Blüten ernten, die das eigentliche Endprodukt dieser Pflanze darstellen.
Auch Feigen-Kakteen treiben hier prächtig, auch wenn sie heute nicht mehr allzu häufig angebaut werden. Vor allem wurden sie eingesetzt, um Schildläuse anzulocken. Doch später besann man sich auf eine weitere Nutzungsmöglichkeit dieser Pflanzen. Denn aus ihnen konnte herrliche, besonders kräftige, rote Farbe gewonnen werden. Mit Hilfe dieser bekamen die Teppiche einen neuen „Anstrich“ verpasst und konnten so noch farbenfroher gestaltet werden.
Auch die japanische Mistel findet man in der Türkei. Sie stellt eine besonders empfindliche Frucht dar, die auf Bäumen wächst. Dabei kann man sich aufgrund der hohen Empfindlichkeit wirklich glücklich schätzen, wenn man eine solche Frucht ernten kann. Dies geschieht üblicherweise im April, wenn die Früchte selbst eine gelbe Farbe angenommen haben.
Besonders schön anzuschauen sind ja immer die Mandelbäume mit ihren rosa oder weißen Blüten, die sie bereits im Januar oder Februar entwickeln. Erst danach, etwa ab März zeigen die Blätter einen Wachstumsschub. Die eigentliche Frucht lässt sogar noch etwas länger auf sich warten, die Ernte folgt erst im September. Der Erntevorgang selbst gestaltet sich dabei als besonders unkompliziert. So werden die Bäume einfach so lange geschüttelt, bis alle reifen Mandeln auf ein Tuch, welches unten ausgebreitet wird, fallen.
Auch die Palmen haben natürlich ihre Vielfalt in der Türkei entwickelt. Besonders häufig werden Sie die Fächer-Palme in Antalya finden. Doch auch die Phönix-Palme, die durch ihre länglichen Blätter geprägt ist, kommt sehr häufig hier vor.
Mitten im Taurus-Gebirge findet man dagegen vor allem Bäume, die ganz ähnlich der Pinien gestaltet sind. Nur diese können hier überleben, weil sie Feuchtigkeit durch die Nadeln aufnehmen können. So ist es diesen Bäumen auch möglich, extrem lange Trockenperioden unbeschadet zu überstehen.