Beschneidung in der Türkei
Noch immer ist die traditionelle Beschneidung eines der wichtigsten religiösen Rituale in der Türkei. Nahezu jeder Junge muss sich zwischen dem vierten und achten Lebensjahr beschneiden lassen. Die Beschneidung, auch Sünnet genannt, symbolisiert dabei den Übergang vom Kleinkind zum Jungen.
Im Islam wird die Beschneidung gleichgestellt mit den Werten, die der Prophet lehrte und ausführte. Wohl auch deshalb werden hier von der Gesellschaft, insbesondere den streng gläubigen Muslimen keinerlei Abweichungen geduldet. Kein Wunder also, dass auch Jugendliche, bei denen sich der Zeitpunkt der Beschneidung verzögert, aus welchen Gründen auch immer, von der Gesellschaft geschnitten werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die frühere Beschneidung nicht eventuell Gesundheitsschäden hervorgerufen hätte o. ä. – noch immer hat hier also leider der religiöse Hintergrund Vorrang vor gesundheitlichen Problemen oder anderslautenden Wünschen, jedoch muss man fairerweise sagen, dass jegliche Religionen Menschen einschränken, egal um welche Religion es sich handelt.