Ruinen in der Türkei
Roter Turm Alanya
Dieses gewaltige Gebäude ist eines der einzigartigen Beispiele seldschukischer Architektur und gilt mit seiner bescheidenen Schönheit und aufrichtigen Form als Wahrzeichen Alanyas. Er wurde gebaut, um den Hafen unter dauerhafter Aufsicht halten zu können. Der Turm steht auf felsenhartem Erdboden und hat einen Durchmesser von rund 30m. Die Höhe des Turms ist ungefähr 33 m, vom Erdgeschoß bis zu den Türmen. Die Struktur wirkt von außen verhältnismäßig eben und bescheiden. Für die Ausführung des oberen Teils wurden dunkelrote Bausteine verwendet, demzufolge der Name Roter Turm. Der Turm besteht aus fünf Etagen. Eine Zisterne verbindet den Mittelpunkt des Turms mit den oberen Stützen.
Die Ruinen altertümlicher Säulen halten hauptsächlich zum Reiz des Baues bei. Die Spähfenster, die Schießscharten und die engen Schlitze, aus welchen Pech und heißes Wasser auf die Gegner gegossen wurde, zeugen von der Bedeutung, die der funktionalen Richtung des Turms beigelegt wurde. Das Erdgeschoss begeht man von der Westseite aus durch ein kaum eindrucksvolles, enges und hohes Tor. Der achteckige Pfosten in dem Zentrum ist von einem rund 3 m breiten Bogengang umringt. Längs dieses Ganges sind Gewölbekammern. Die strahlenförmig verlaufenden Räumlichkeiten erfassen sieben Ecken des Achteckes, verjüngen sich zur Außenseite des Bauwerkes und enden in einer schmalen, gestreckten Schießscharte. Die achte Kammer ist mit dem Eingang vereinigt und gestattet den Eintritt zum Turm. Von jener Tür aus kann durch eine steinerne Treppenanlage das erste Geschoss erreicht werden. Der Rote Turm gilt als Wahrzeichen Alanyas und erfährt Tag für Tag eine hohe Besucherzahl.
Ruinen von Andriake
In der Klassik war Andriake der Hafen von Myra. Dieser Abschnitt ist heutzutage ein Sumpf, der als Ab- und Anlegestelle zur Insel Kekova zählt. Neben den Trümmern eines Aquädukts sowie einer Agora kann man im Hafenviertel einen Getreidespeicher anschauen.
Ruinen von Anemourion
Fast an der Grenze der Türkischen Riviera sind diese eindrucksvollen Ruinen zu finden. Anamur ist in aller Regel der Ausgangspunkt für eine Erkundungstour, da die Entfernung von rund 8 km schnell überwunden werden kann. Glaubt man der Geschichte, hatte Anemourion in der Spätantike eine bedeutende Rolle als Wirtschafts- und Handelszentrum, doch seit dem 12. Jahrhundert verkam die Stadt nach und nach. Heute fasziniert vor allem die Nekropole, welche beim Betreten der Ruinenstadt sofort ins Auge fällt. Die Nekropole verfügt auch heute noch, Dank ihres guten Zustandes, über Grabmale, die sich zweigeschossig empor ragen. Zahlreiche Thermen sind noch sehr gut erhalten oder zumindest in ihren Grundrissen erkennbar. Anemourion verfügt über ein antikes Mosaik, das schon so manchen Besucher in Staunen versetzt hat. Leider ist es wegen Schutzmaßnahmen mit Sand bedeckt wurden, dennoch kann der eine oder andere Blick erhascht werden.
Ruinen von Arycanda
Durch ein Erdbeben wurden Stücke der Stadt vernichtet, jedoch im Laufe der Zeit wieder restauriert. Zu den gut erhaltenen Überresten zählt die Thermenanlage. Das verhältnismäßig kleine Amphitheater ist nahezu komplett bewahrt wurden. Über dem Theater kann man die Trümmer des Stadions betrachten. Darüber hinaus sind die Mosaikböden des Odeons, nahe der Agora, überaus sehenswert.
Ruinen von Aspendos
Rund 50 Kilometer von Antalya ist Aspendos gelegen, eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten. Wie Perge auch, soll Aspendos um 1.000 vor Christus von Griechen erbaut worden sein. Das Amphitheater der früher reichen Stadt wurde im 2. Jahrhundert errichtet und zählt zu den gut erhaltenen römischen Theatern. Die Phonetik des Theaters ist besonders gut, so dass hier auch heute noch Konzerte begangen werden. In den Sommermonaten ein internationales Opernfestival. Nördlich befinden sich die Ruinen eines römischen Aquädukts, welches die Stadt mit Wasser sicherte.
Ruinen von Kyaneai
Nördlich der Küsten, über dem Dorf Yavu findet man viele Steinsärge, Felsengräber und Ruinen der altehrwürdigen Stätte Kyaneai. Der anstrengende Aufstieg auf die Akropolis in Kauf, wird durch eine eindrucksvolle Aussicht auf die umliegenden Berge und die Küste wettgemacht. Der Weg dahin lenkt vorbei an Sarkophagen, die sich bis zur eigentlichen Akropolis ziehen.
Ruinen von Limyra
Die Überreste dieser Stadt, die stückweise durch ein Erdbeben vernichtet wurden, stammen aus byzantinischer und römischer Zeit. Zu den sensationellen Sehenswürdigkeiten Limyras gehören zahllose Felsengräber und Ruinen einer byzantinischen Kirche. Nimmt man den etwas anstrengenden Aufstieg in Kauf, erreicht man das Heldengrab des Perikles.
Ruinen von Lybre
Wer Urlaub in und um Manavgat macht, wird von der Fülle an Touristenattraktionen und Sehenswürdigkeiten überrascht sein. Die Wasserfälle Manavgat sind ein unbedingtes Muss und Sinnbild für diese Region. Einmal in dieser Gegend kann ein Abstecher zu den Ruinen in Lyrbe gleich damit verbunden werden. Im Vergleich zu anderen Ruinen in der Türkischen Ägäis sind diese mehr als gut erhalten und vor allem ohne Hindernisse zugänglich. Lyrbe hat seine Wurzeln bereits weit vor unserer modernen Zeitrechnung. Um 300 v. Chr. wurde die Stadt erstmal geschichtlich erwähnt. Erst Ende des 20. Jahrhundert, in den 70er Jahren, begannen die Ausgrabungen, die mit einzigartigen Funden einhergingen. Zu den wichtigsten Artefakten zählen das Orpheusmosaik und die bekannte Statue des Apollon.
Mit einer Entfernung von rund 23 Kilometern zur beliebten Urlaubsregion Side, sind die Ruinen praktisch nur einen Katzensprung entfernt. Vorbei and den Wasserfälle von Manavgat dauert es nur noch eine knappe Viertelstunde. Besucher können sich freuen, denn die Stadtmauern sind praktisch fast mit dem Auto befahrbar. Wo es woanders über Stock und Stein geht, können Reisende ihr Fahrzeug nahe der Stadt abstellen und sparen sich den Gang durch unwegsames Gelände. Zunächst nur ein paar Steine und Überreste, erscheint die eigentliche Stadtmauer schnell in ihrer vollen Pracht. Der kurze Fußweg wird anschließend mit dem Blick auf die Überreste des Hauptgebäudes entschädigt. Hier ist alles bemerkenswert gut erhalten und mit ein wenig Fantasie kann man vielleicht sich vorstellen, wie es hier mal ausgesehen haben muss. Nebenbei, auf dem Plateau weht fast immerzu eine Brise, und so ist es immer an einem heißen Tagen angenehm kühl. Wenn man Glück hat, ist bei den Ruinen weit und breit kein Mensch, absolute himmlische Ruhe.
Ruinen von Myra
Das damals vermögende Myra war anfänglich eine Küstenstadt, die sich zu Zeiten der römischen Hegemonie über ein ausgedehntes Plateau zog. Außerordentlich mitreißend sind die zahlreichen Felsengräber in Myra, die aufwändig angelegt wurden. Das Innere einiger Grabmale ist mit bunten Reliefs dekoriert. Zu betrachten ist das Freilichttheater Myras.
Ruinen von Olympos
Gebaut im 2. Jahrhundert vor Christus war Olympos in der frühen Historie eine einflussreiche Hafen- und Handelsstadt, die von Piraten ausgeraubt wurde.
Obgleich die historischen Überreste stark zerrütten sind, lohnt ein Ausflug durch das anziehende von Oleander- und Lorbeerbüschen besiedelte Bergtal. Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die Überreste einer antiken Kirche sowie eines Dampfbades, etliche Tempel sowie lykische Steingräber in der Umgebung des Strandes. Im Norden der historischen Stadt befindet sich ein gut erhaltenes Stadttor, nahe dessen vormals der Tempel des Feuergottes Hephaistos stand. Cirka 250 Meter über diesen Überresten findet man Yanartaş – die Flammen von Chimaira die man nach Möglichkeit zur Dämmerung begeht.
Ruinen von Perge
Gebaut um 1000 vor Christus, wurde die ehemalige Hafenstadt von Griechen und Persern bevölkert, erfuhr aber ihren Höhepunkt im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus unter römischer Befehlsgewalt. Historische Berücksichtigung fand Perge erstmals im 4. Jahrhundert vor Christus. Aus der römischen Zeit stammt das Stadion abseits der Stadtmauer, was immer noch gut erhalten ist. Nahe dem Stadion kann man die Überreste des unter römischer Hegemonie umgebauten Freilichttheaters von Perge ansehen. Der Pfad in die Stadt führt zuerst durch die Überreste einer römischen Toranlage. Sie formen den Anfang der von Süden nach Norden auslaufenden 20 Meter breiten Säulenstraße. Am Ende der Straße begegnet man dem Denkmal des Kestros, welches parallel als Brunnen aufwartete. Geht man durch einen der Rundbögen erreicht man die Akropolis.
Ruinen von Phaselis
Die in der frühen Historie bedeutende Hafen- und Handelsstadt mit ihren drei Buchten liegt innerhalb von Nadelwäldern südlich von Kemer und westlich von Antalya. Da die Entdeckung noch nicht außerordentlich weit gediehen sind, vermutet man, dass die lykische Stadt im 7. Jahrhundert vor Christus von Griechen gegründet wurde und fast 200 Jahre lang, bis Alexander der Große in Phaselis einzog, unter persischer Hegemonie stand. Wie die Stadt Olympos fiel auch das früher wohlhabende Phaselis in die Hände von Piraten, konnte aber etliche Jahre darauf von Pompejus befreit werden. Die meisten Überreste in Phaselis kommen aus byzantinischer Zeit. Eine von Gebäuderesten gepflasterte Straße verbindet Nord- und Südhafen. Wegen eines Besuches des römischen Kaiser wurde die Agora erbaut, auf der sich die Überreste einer Kirche befinden. Entlang der Wege kann man die gut erhaltenen Überreste eines historischen Dampfbades sowie ein paar Gebäudereste beschauen. Interessant sind des Weiteren ein römisches Aquädukt sowie ein kleines erbautes Amphitheater.
Ruinen von Seleukeia
Ungefähr15 km nördlich von Manavgat zwischen Nadelwäldern liegen die Ruinen von Seleukeia. Die historische Ausgrabungen begannen erst 1972, deshalb gib es noch nicht viel über die Vergangenheit der antiken Stadt zu berichten. Offenbart wurden unter anderem eine sehr gut erhaltene Agora, Tempelanlagen, die Grundmauern eines byzantinischen Gotteshauses sowie ein 9 m hohes Bauwerk welches wahrscheinlich als Therme genutzt wurde.
Ruinen von Selinus
45 km in östliche Richtung von Alanya, auf einer Halbinsel am Fuße eines Hanges liegt der Ort Selinus. Auf der Heimkehr seines Feldzuges soll an dieser Stelle der römische Kaiser Trajan im Jahre 117 aus dem Leben geschieden sein. An der obersten Stelle des weit ansteigenden antiken Kaps Selindi existieren die Überreste einer mit Mauern umringter Burg. Der halbstündige Spaziergang lohnt schon infolge der guten Aussicht. Im Innern der Burgmauer sieht man die Ruine des Theaters, einer Kirche. Wie auch die von Säulenresten umringter Agora der Gemeinde ist so gut wie zerstört. Aller Voraussicht nach stammt das Gebäude aus dem 13. Jh. und dessen Eingangsbereich mit Motiven aus seldschukischer Zeit versehen ist. Aufschlussreich ist ebenso die Nekropole der Stadt mit bewundernswerten Grabmälern.
Treppen leiten durch die zweigeteilte Aushöhlung, vorbei an überaus beeindruckenden Stalaktiten- und Stalagmitenformationen und einem kleinen See. Der kleinere Bereich der Höhle ist 50 m lang, während der größere Abschnitt eine Länge von etwa 360 m hat.
Ruinen von Sillyon
Die Hochebene, auf der Sillyon vor und 1.000 vor Christus errichtet wurde, ist von der Straße aus gut zu sehen und liegt in der Nähe von Antalya. Die historischen Konstruktionen sind zum Großteil nur noch an ihren Grundrissen zu erfassen; ein Ausflug lohnt aber schon wegen der außergewöhnlichen Aussicht. Ruinen einer Moschee lassen auf die Hegemonie der Seldschuken schließen. Das früher imposante Theater im Südwesten wurde bei einem Erdrutsch stark zerstört. Inmitten der zerrütteten Trümmer befinden sich die Ruinen eines aus hellenistischer Zeit stammenden Bauwerkes.
Ruinen von Syedra
Die Ruinen der voraussichtlich im 7. Jahrhundert vor Christus entstandenen Stadt befinden sich etwa 35 km in östlicher Richtung von Alanya und erstrecken sich von einer kleinen Bucht einen Abhang hinauf. Im westlichen Abschnitt der Unterstadt befinden sich die Reste der Stadtmauern und der Toranlage. Der Erdboden der verhältnismäßig großen Thermen im Osten von Syedra ist stellenweise mit Mosaiken ausgelegt. Ausgrabungen lassen erkennen, dass die in Nord-Süd Richtung verlaufender, ehemaliger überdachte Säulenstraße etwa 10 m breit und etwa 250 m lang war. In der antiken Gemeinde Syedra kann man außerdem die Reste eines Tempels, einer Nekropole, einer Zisterne und eines Theaters anschauen. Von der Akropolis über diese Ruinen hat man einen wunderschönen Blick auf die Küstenregion und den Burgberg von Alanya.
Ruinen von Termessos
Termessos liegt in ungefähr 1.400 Meter Höhe und ist von Antalya aus in circa 30 Fahrminuten erreichbar. Termessos liegt in einem Naturschutzgebiet, ist nicht sehr dicht besiedelt und lädt zu viel Erholung ein. Die meisten kulturellen Schätze stammen aus der Zeit des 1. Jahrhunderts vor Christus. Zahlreiche Ausgrabungsstätten wurden bereits freigelegt und sind zum Teil auch für die Besucher zugänglich. Tempel aus der Zeit der Byzantiner können bestaunt werden. Nebenbei führen die Überreste der ehemaligen Stadtmauer wie ein roter Faden durch Termessos, entlang an antiken Felsgräbern, einem Amphitheater und zahlreichen alten Gebäuden.
Etwas unzugänglich aber doch sehr sehenswert ist die Nekropole in Termessos. Der Weg dorthin ist recht beschwerlich und erfordert neben festem Schuhwerk auch eine Menge Kondition. Dort angekommen entschädigt der Blick in ein altes Mausoleum, welches das Löwengrab beherbergt. Weiterhin findet man bei der Nekropole das Mausoleum von Armasta und von Mamastis. Leider ist das Mausoleum von Alketas schwer erreichbar, so dass kaum noch Touren angeboten werden.