Ein wundervoller, antiker Ort ist Perge an der Türkischen Riviera. Nur 18 Kilometer von Antalya entfernt, bietet er sich für einen reizvollen Tagesausflug an. Hoch gelegen auf einem Hügel thront Perge über einer fruchtbaren Ebene, die vom Aksu durchflossen wird. Lt. diverser Informationen geht man davon aus, dass Perge von den Hethitern etwa im 11. Jahrhundert gegründet wurde, wobei es hierfür aber keine sicheren Belege gibt. Zahlreiche Herrscher regierten den kleinen Ort im Laufe der Zeit, so stand Perge u. a. unter dem Einfluss von Lydien, Persien, Rom und Pergamon. Trotzdem konnten sich die Einwohner etwas von der ureigenen Geschichte bewahren – und zwar die Vorliebe für den Artemis-Kult, dessen Hinterlassenschaften auch heute noch überall in der Stadt zu finden sind. Zahlreiche Motive erinnern an diesen Kult, der auch von Paulus, dem Apostel nicht gebrochen werden konnte. Dieser predigte hier eine Zeitlang, kam jedoch nie gegen Artemis an.
Auch heute erkennt man die alte Struktur Perges noch sehr gut. Einst stellte sie eine der bedeutendsten pamphylischen Städte dar, obwohl heute die meisten Ruinen, die noch erkennbar sind, aus der Zeit der Römer stammen. So findet sich auch heute hier noch ein Stadion, welches bereits zu der damaligen Zeit so konzipiert wurde, dass hier mehr als 120.000 Zuschauer Platz fanden. Und für diese Zeit war das eine kaum vorstellbare Menge von Menschen. Hauptsächlich bewunderten die Zuschauer im Stadion damals Wagenrennen. Hatten sie aber mehr Lust, sich kulturell die Freizeit zu vertreiben, so konnte man in unmittelbarer Nähe, das Theater besuchen. Der halbkreisförmige Bau bot dabei auch schon 14.000 Menschen Platz. Und auch heute kann man einfach unvergleichliche Marmorreliefs im unteren Bereich der Bühne sehr gut erkennen.
Die Stadt selbst erreicht man durch ein römisches Haupttor sowie ein hellenistisches Stadttor, das bis heute so gut erhalten ist, dass man kaum glauben mag, wie alt es tatsächlich ist. Zwei Türme umrahmen das Stadttor und geben diesem dadurch ein ganz besonderes Aussehen. Von hier aus führt eine Kolonnadenstraße, die mit Mosaikpflaster belegt ist, an einer prächtigen Brunnenanlage entlang. Diese ist auch bekannt unter dem Namen Nymphäum. Die Straße verläuft weiter an Thermen und einer riesigen Agora vorbei und führt direkt zu einem der geschichtsträchtigsten Orte der Türkischen Riviera – der Akropolis. Allerdings kann man hier die schönsten Ausgrabungen nicht direkt vor Ort bewundern. Sehr schöne Stücke der Ausgrabungen der Nekropole sollte man sich auf jeden Fall im Archäologischen Museum in Antalya anschauen.